Mo

16

Apr

2012

danke an alle pateneltern

nach meiner rückkehr in österreich und nach einigen foto-abenden haben sich ein paar spendengelder bei mir eingefunden. diese wurden bereits anfang des jahres an sr. hanni übermittelt und zum teil schon zielführend eingesetzt, wo gerade not herrschte.

auch einige patenschaften konnten vermittelt werden. die pateneltern haben bereits zeugnisse, selbst gezeichnete bilder oder sonstige nachrichten von den kindern aus cotonou über sr. hanni erhalten. brigitta (die vides-volontärin, die zur zeit in cotonou ist) hatte über die osterfeiertage besuch aus österreich. ihre lieben verwandten geben den pateneltern die möglichkeit kleine geschenke für kinder mitzunehmen. so wurden bunte kinder-kleider gekauft, bilder ausgedruckt, fotos geklebt, gezeichnet und gebastelt...und dann wurde alles gesammelt zu brigittas familie geschickt. ein paar tage später machten sich die päckchen auf den weg nach bénin.

und sie sind dort gut angekommen. paolo - unten im bild zu sehen - hat sein päckchen bereits voller freude erhalten. auch die anderen kinder haben viel spaß und freude mit den überraschungen und sagen herzlich VERGELT'S GOTT und DANKE an alle Paten!

paolo - stolz mit dem packerl aus österreich unterm arm (vorne links) - mit seiner mama und seinen drei geschwistern
paolo - stolz mit dem packerl aus österreich unterm arm (vorne links) - mit seiner mama und seinen drei geschwistern
paolo und sein packerl aus österreich
paolo und sein packerl aus österreich
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Mo

21

Nov

2011

radio-interview mit sr. hanni

sr. hanni war auch bei ihrem heimaturlaub im herbst 2011 in österreich stets „im einsatz gegen den kinderhandel“. benin war dieser tage oft in den weltnachrichten, da papst benedikt XVI. vom 18. bis 20. november dem westafrikanischen land einen besuch abgestattet hat. die mädchen im lehrrestaurant mamma mia waren schon wochen vorher aufgeregt. sie hatten die ehre unseren papst und seine begleiter zu bewirten. neben italienischen köstlichkeiten haben sie ihnen auch afrikanische spezialitäten aufgetischt

 

neben dem papstbesuch spricht sr. hanni im interview über die einrichtungen der don bosco schwestern in benin. auch über das neue projekt für die jungs im gefängnis erzählt sr. hanni.

 

am samstag, 19. november 2011 von 18.05 - 18.30 uhr war in der sendung dacapo im radio stephansdom ein interview mit sr. hanni zu hören. hier der link zum nachhören: http://www.radiostephansdom.at/podcast/perspektiven/

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Mo

17

Okt

2011

fortsetzung folgt....

endlich ist es soweit, brigitta, meine neue kollegin aus der vides-gruppe ist in cotonou geladet. währenddem ich meine monate in cotonou verbrachte, büffelte brigitta noch auf ihre matura und war fleißig mit den vorbereitungen für ihren volontariats-einsatz in cotonou beschäftigt. ein persönliches kennenlernen und ein erfahrungsaustausch zwischen brigitta, chrissi und mir ging sich in den sommermonaten noch aus und nun ist brigitta schon in weiter ferne. ich freue mich, dass sie in unsere fußstapfen tritt und somit wieder jemand den mut gefunden hat seine zeit, sein leben, sein herz und vieles mehr den kindern von cotonou zu widmen.

 

auf diesem wege wünsche ich brigitta viel erfolg, durchhaltevermögen, weitblick und gottes segen für ihren einsatz.

 

brigittas einsatz in bénin: http://brigitta-in-afrika.jimdo.com/

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Mi

01

Jun

2011

au revoir... à bientôt

auch wenn in afrika die uhren scheinbar langsamer ticken, ist meine zeit hier in cotonou nun zu ende. viel zu schnell sind die monate verflogen. meine gedanken schweifen in den erinnerungen und lassen viele augenblicke wie lange momente erscheinen. und doch ist alles nur ein winzig kleiner bruchteil eines langen lebensweges. es waren bestimmt nicht immer die leichtesten schritte meines lebens, die ich während dieses einsatzes machen musste, aber auf jeden fall haben mich die damit verbundenen erfahrungen um ein stück reicher gemacht. die wünsche, die mir meine kolleginnen aus der vorbereitungsgruppe vor einem halben jahr mit auf dem weg gegeben haben, haben sich verwirklicht...ich hatte den mut, etwas zu geben was mir wichtig ist und ich habe es nicht nur doppelt sondern mindestens dreifach zurück bekommen...

 

meine ersten einträge auf diesem blog habe ich mit dem spruch meiner kolleginnen begonnen. meine gemachten erlebnisse möchte ich mit einem gedanken aus dem kopfe don boscos zusammenfassen:


jeden augenblick,
den du gut nutzt,
ist ein schatz,
den du gewinnst.
(don bosco)

 

ich habe bei meinem einsatz in cotonou bei den soeurs salesiennes sehr viele schätze gefunden. auf diesem wege möchte ich mich für die entgegengebrachte herzlichkeit aller schwestern bedanken. nie hatte ich das gefühl unwillkommen zu sein. die tür stand tag und nacht offen und es war immer jemand mit einem offenen ohr vor ort. ich habe wohl in zogbo ein zweites zu hause gefunden! MERCI für die tolle zeit und die nette abschiedskarte, die bereits mein zimmer ziert.

 

aber auch vor allem die kinder von cotonou haben die augenblicke in afrika zu einem der größten gewinne meines lebens gemacht. mit ihrer liebe, zuneigung, freundlichkeit, unbefangenheit, zuversicht und ihrem lächeln haben sie mein herz erobert. DANKE für die tollen gemeinsamen erlebnisse, welche ich in meinem herzen und in den zum abschied gemachten bildern für immer behalten kann.

 

an dieser stelle muss ich aber auch meinen neuen freunden danken. aus einer mir unbekannten zimmerkollegin und mir unbekannten wohnungskolleginnen wurden wunderbare freunde. neue freunde mit denen man lachen und weinen kann, die einem zuhören, aber auch gehört werden wollen, die einem in schlechten und in guten zeiten zur seite stehen. DANKE mädls für die gemeinsame zeit...ich freue mich schon auf das wiedersehen im herbst. p.s.: eure zeilen zum abschied haben mir im flugzeug ein taschentuch aus dem hosensack gelockt.;-)

 

je schöner und voller die erinnerung,
desto schwerer ist die trennung.
aber die dankbarkeit verwandelt die erinnerung in eine stille freude.
man trägt das vergangene schöne nicht wie einen stachel,
sondern wie ein kostbares geschenk in sich.
(dietrich bohnhöffer)

 

au revoir cotonou...und hoffentlich à bientôt...TANJA

 

 


...man weiß ja nie! und wenn mich mein gefühl nicht täuscht, war das erst der anfang eines langen erlebnisses!

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Fr

13

Mai

2011

spiele, buntstifte, wasserbälle uvm.

ich weiß, schon lange nichts mehr von mir hören lassen. aber dieses mal liegt’s nicht an mir. ganz benin war internetmäßig lahm gelegt. das unterwasser-kabel ist gerissen und zur zeit haben wir nur ein sehr schwaches internet über nigeria oder so...nicht wirklich zuverlässig.

 

wie ihr euch vorstellen könnt, hat uns der besuch aus österreich jede menge geschenke hinterlassen. DANKE an alle, die ihren beitrag dazu geleistet haben! die kinder in der „baracke sos-vidomegon“ haben sich riesig über malzeug und spielsachen gefreut. jenga und das frosch-hüpferspiel waren der hit. aber natürlich auch die neuen buntstifte und spitzer haben die kinderherzen höher schlagen lassen.

 

und bei uns volontären und der österreichischen schwester hanni haben die spezialitäten aus der österreichischen küche zu großen freuden verholfen. beim österreicher-abend in unserer bescheidenen volo-wohnung wurde geschlemmt was das zeug hält: schallner-anni butterbrot mit schnittlauch, pinzgauer-speck, geselchtes rindfleich, käse, vollkornbrot, manner-schnitten....und natürlich zur verdauung ein richtig gutes schnapserl. zu vergessen sei hier auch nicht die tolle dekoration, die mir birgit hinterlassen hat - die zell am see-kaprun-poster haben ein wenig österreich in unsere vier wände gezaubert. und chrissis speisekarte, die musikalische umrahmung und die rot-weiß-rote dekoration haben ihren rest dazu gegeben. ich kann nur sagen, es war ein super abend! die gedanken an zu hause konnten wir uns da dann nicht mehr verkneifen.

 

was sonst noch so los war? chrissi haben wir für 10 tage an den a* der welt ausgesetzt. genauer gesagt wollte sie das eigentlich selbst. sie war für 10 tage auf dem „lehr-bauernhof“ der schwestern in der nähe von porto-novo. wir haben sie mit sr. miet und sr. margo dort hingebracht und uns ihre bleibe angeschaut. in ihrem zimmer war bei unserer ankunft genau gar nichts. aber die 8 mädchen, die dort ihre ausbildung absolvierten und die eine tata und der papa haben uns versichert, dass sie noch ein bett bekommt. zum glück war’s dann auch so. nach einer hof-führung und der begrüßung der 1.000 kleinen piepihenderl haben wir uns wieder zurück nach cotonou auf den weg gemacht, um dort vor der dunkelheit anzukommen. chrissi hat ihre 10 tage ohne gröbere zwischenfälle überstanden, wollte aber danach komischerweise keinen pâte mehr essen. warum? naja, nach 10 tagen pâte als abendessen hatte auch sie mal genug. ihr hat’s super gut gefallen, aber auf einem österreischischen bauernhof gibt’s dann doch ein bißl mehr zu tun, meinte sie danach. auf jeden fall war sie der engel für die kinder dort: der kleine laurent – 2 jahre – hat seit chrissis besuch endlich was zum anziehen und eine sumsi. und die mädls haben mit chrissis hilfe ein wenig schreiben und lesen gelernt. natürlich waren dazu auch wieder die farbboxen aus österreich im einsatz. und für die wochenenden hat sie spiele und die heiß-begehrte luftmatratze geliefert. warum heiß-begehrt? den ganzen sa-nachmittag lang waren die mädls nicht mehr aus dem fischteich zu bekommen.

 

auch in der „baracke bei carmelle“, wo ich meine vormittage verbringe, hat’s geschenke geschneit. aufblasbare-fussbälle für die pause, buntstifte, malvorlagen, springschnüre uvm. versüßen nun die vormittäglichen lerneinheiten der kids. das highlight war aber wohl der schmink-vormittag. mit hilfe der mitgebrachten gesichtsfarben wurde jedem kind ein lustiges visage verpasst. fazit: bei uns brauchst viel schwarz und in afrika viel mehr weiße farbe!

 

auch im „foyer“ wurde etwas von den mitbringseln hinterlassen. evas bunte holzperlen wurden zu lustigen ketten und armbändern verarbeitet. was schöneres hätten sich die mädchen wohl nicht vorstellen können. für mich hat’s umarmungn und bussis geschneit! am sonntäglichen kirchgang war dann jeder bunt behangen.

 

und nun noch kurz was aus der „maison de l’esperance“. im letzten bericht habe ich euch ja von den neuen produkten aus der „seifenherstellung“ erzählt, und siehe da, sie sind mittlerweile schon ein verkaufts-hit geworden. ein auftrag von 270 seifen mit stoff-schleife und perlen verziert hat uns aus italien erreicht. unsere liebe kollegin elena wird ihre hochzeitsgäste im kommenden herbst mit kleinen geschenken aus cotonou überraschen. was also nun die jugendlichen in der „savonnerie“ machen, brauche ich euch wohl nicht mehr zu erzählen, oder?

 

vergesst nicht die fotos zum bericht zu durchstöbern.

bis bald - tanja

 

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So

08

Mai

2011

april : ostern und vieles mehr

ich weiß, ich weiß, ich habe schon lange nichts mehr von mir hören lassen. aber die meisten von euch wissen den grund dafür...ich hatte besuch aus österreich! die fotos vom ausflug mit meinen lieben habe ich euch zumindest teilweise schon geliefert. und jetzt ein paar zeilen, was sich in der zwischenzeit alles so getan hat.

 

also, die woche vor den osterferien haben anna, chrissi und ich uns als maler oder besser gesagt künstler versucht. auf jeden fall haben wir der baracke von carmelle – wo ich meine vormittage verbringe – einen kindgerechten anstrich verpasst. nun gibt’s im „klassenzimmer“ bunte schmetterlinge, sonnen, sterne, das alphabet, bunte wolken mit zahlen und viele lustige tiere, die von den wänden lachen. die kinder haben unsere kunstwerke aus der nachmittäglichen beschäftigung mit strahlenden augen und viel jubel angenommen - es war echt eine freude dies zu sehen!

 

und dann war’s soweit, der 15. april war gekommen und ich wartete mit chrissi uns sr. miet gespannt am flughaben bis mama, papa und hermann aus der zollkontrolle hervorkamen. groß war die freude und noch größer der spaß in der woche danach. nach der samstäglichen kurzvisite meiner wirkungsstätten, haben wir uns am so in der früh auf den weg in den norden gemacht. mit einem für afrikanische verhältnisse wirklich komfortablen bus, gings über die holprigen und löchrigen straßen benins in einer tagesreise in den norden – natürlich um den pendjari nationalpark zu besuchen. ich sag nur, es war perfekt: löwen, elephanten, affen, wildschweine, büffel, vielerlei gefieder, krokos, hippos uvm. wir haben alles gesehen, außer natürlich giraffen, weil die gibt’s hier in westafrika nicht. nach einer anstrengenden freinacht mit viel nielpferdgeschrei und zwei schlaflosen eltern meinerseits konnten wir uns tagsdarauf an den wasserfällen am eingang des nationalparks entspannen. süßwasser in überfluss! baden, schwimmen und eine kühle dusche im wasserfall ließen sogar papa die strapazen und mücken der vornacht vergessen. danach ging die tour weiter zu den tata sombas, das sind die typischen afrikanischen häuschen im norden. wie kleine schlößer aus sand sehen diese aus. ups, bald hätt ich’s vergessen! wir haben sogar eine bergtour mit einem ausgebildeten führer gemacht. fazit: hermann ging mit einem vom wanderführer selbst geschnitzten holzstock 100 hm bergauf. und das schlimmste für unseren führer: die eigentlich mit 4 h angeschriebene tour war nach nicht einmal 2 h schon vorbei. aber nachdem wir ihn doch mit einer cola locken konnten, hat er sich vom abbruch der wanderung überzeugen lassen. die spontane alternative dazu wäre nämlich eine wanderung ins nachbardorf mit übernachtung gewesen! angesichts des herrannahenden gewitters und des nicht vorhandenen rucksackes war der abbruch wohl die einzig wahr alternative.

 

nach einer abenteuerlichen rückfahrt aus dem norden hieß es am strand von grand popo relaxen. bald hätt ich’s vergessen, unsere reisegruppe hat sich zu diesem zeitpunkt um drei besucher erweitert – birgit, yvi und flo sind zu uns gestoßen. nach einer tollen biroquen-fahrt mit tam-tam-klängen vorbei an mangrooven zur meeresmündung konnten wir dort ein ausgezeichnetes mittagessen genießen.

 

die drei neuankömmlinge habe ich dann in den norden geschickt, um ihnen nichts von unseren erlebnissen vorenthalten zu müssen. und ich habe noch die zwei letzten tage im kreise meiner familie verbracht. wir haben ostern mit den mädls im foyer gefeiert. dank des österreichischen besuches gab’s für jeden ein nesterl mit gefärbten eiern und richtigen schoko-osterhasen. sogar vor drei tagen kam noch eins der mädls zu mir und hat sich dafür bedankt.

 

mit ein wenig wehmut und tränen habe ich mich nach einer shopping-tour am ostermontag von meinen lieben verabschiedet. ich sag nur, der abschied fiel schwer und am liebsten wäre ich mit nach hause. aber die zeit heilt alle wunden und ich bin nun über den trennungsschmerz hinweg und wieder bei bester laune – was auch meiner zimmerkollegin chrissi besser gefällt.

 

den ausklang fand das osterfest in einer messe am strand. bei uns feiert man am berg und hier eben am sandstrand. es wurde getanzt, gesungen und gespielt. eine echte gaudi kann so ein gottesdienst sein. aber lasst euch das besser von birgit, yvi oder flo erzählen, denn die waren nämlich auch mit dabei.

 

und nun ein wenig von der arbeit, nicht dass ihr meint, ich reise nur mehr. in der arbeit läuft alles rund. die kinder sind aufgeweckt und halten uns auf trab. was es sonst noch neues gibt? ich habe die savonnerie für mich entdeckt. mit den kreativen werken unserer seifenerzeugung habe ich ein paar neue verkaufsschlager für die boutique rose kreiert. den ersten einsatz hatten die neuen produkte gestern bei einer messe am gelände einer englischen schule hier in cotonou. und siehe da, kleine motten-säckchen mit seifen-hobelspähne, zuckerl-seifen und blumenseifen mit stoff und perlen verziert gefallen auch den ein oder anderen in afrika. und natürlich darf man an dieser stelle die schönen taschen, säckchen, kleider uvm. der mädls aus der schneiderei nicht vergessen zu erwähnen, die waren nämlich auch der renner. auf jeden fall hat’s richtig spass gemacht die produkte aus unseren ateliers unter die leute zu bringen.

 

so, aber jetzt muss ich aufhören, denn heute ist ein besonderer sonntag und ich habe noch viel zu tun. ja, ich weiß, es ist MUTTERTAG – allen mamas alles liebe und ein dickes BUSSI an die meinige! aber neben dem ist heut noch für anna, chrissi und mich küchendienst angesagt. wir werden den schwestern fleischleibchen mit kartoffelpüree und als nachtisch kaiserschmarrn kredenzen! und als höhepunkt des tages haben wir am abend bei uns im zimmer einen österreischer abend mit sr. johanna. jetzt schon mal einen lieben dank an all jene, die uns einen kleinen beitrag dazu gespendet haben – speck, landjäger, schallner-anni-brot, schnaps, honig, uvm. stehen im kühlschrank schon bereit. aber mehr dazu gibt’s dann in meinem nächsten beitrag, der hoffentlich nicht mehr so lange auf sich warten lässt.

 

bis bald – liebe grüße - tanja

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So

03

Apr

2011

fête de la reconnaissance

abreise anneleen
abreise anneleen

ich sag’s euch, die tage vergehen wie im flug... seit ich bei bester gesundheit bin, weil ich mich an die temperatur und den lärm allmählich gewöhnt habe, macht das aufstehen in der morgendlichen hitze richtig spass. ich bin im gegensatz zur anfänglichen phase hier richtig ausgeschlafen und fit. im ersten monat hätte ich mir das nicht vorstellen können, dass sich mein körper so schnell an die hitze gewöhnt. selbst schlafen kann ich jetzt schon recht gut – ohne decke und kopfpolster, nur sehr leicht bekleidet im schutze des moskitonetztes schläft es sich nach einer gutenacht-geschichte von chrissi so richtig gut.

 

allerdings haben wir die letzte woche erst immer recht spät ins bett gefunden. nein, nicht das was ihr schon wieder denkt, wir waren immer brav zu hause! aber nach dem essen, das immer so um 20:15 uhr fertig ist, hieß es proben! proben für die „fete de la reconnaissance“ – ein großes fest, zu dem alle schwestern der provinz eingeladen sind und natürlich noch jede menge anderer gäste. wir haben mit den kindern des foyers verschiedene sachen einstudiert: theater, sketch, tanz, gesang und akrobatik. natürlich macht nur viel übung einen meister und somit wurde jeden abend fest geübt. allerdings war das nicht immer ein einfaches unterfangen. zuerst mal alle kinder zusammenfangen, die du brauchst – somal von ein auf den anderen abend die kinder nicht mehr genau wissen in welcher gruppe sie sind. wenn sich dann mal alle eingefunden haben, kommen die nächsten hürden: streikende kinder, kinder die plötzlich krank sind, schreiende kinder, kinder die nicht stehen wollen, kinder die nicht mehr tanzen wollen sondern auf einmal singen usw. aber zu all dem gab’s dann noch ab und an einen stromausfall. somit ist alles hier finster, die kinder spielen ganz verrückt und es geht so gut wie gar nichts mehr.

 

aber trotz allen hindernissen, die sich uns in den weg stellten, haben wir die „fete“ heute gut über die bühne gebracht und auch die schwestern waren mit den einlagen der kids zufrieden. die mühen haben sich somit gelohnt. selbst, die kinder des petit foyer, welche nicht schreiben und lesen können, haben ihren text auf der bühne mit dem mikro vor dem großen publikum tadellos rüber gebracht. für viele von ihnen war es das erste mal, dass sie auf der großen bühne stehen durften. denn wie überall im leben werden wohl für solche dinge auch lieber kinder genommen, die ihre texte selber lesen und schreiben können. wir haben uns aber dieser herausforderung angenommen und mir ihnen ihre zeilen gelernt und sie auf die bühne gebracht. das hat wohl ein paar graue haare mehr für mich gebracht, aber ein großes lächeln und viel stolz für das ein oder andere mädl hier im foyer. aber sr. monique hat mich freundlicherweise eh vorher gewarnt, dass es mit der ein oder anderen hier nicht ganz einfach werden könnte. ;-)

 

der ganze tag stand heute somit im zeichen des „friedens“, der auch das thema der fete war. am vormittag war eine große messe, mit viel musik und tanz im großen saal hier bei uns in zogbo. die messe hat von 10 bis 12 uhr gedauert, ist abe wie im flug vergangen. danach gab’s für die geladenen gäste ein tolles buffet, welches die schüler der schule gestern gezaubert haben. für die kinder des foyers gab’s zur feier des tages huhn mit reis, ein sackerl wasser und als nachspeise eis – was für ein fest! und nach dem essen gab’s die vorführungen der kinder. auch die kinder und jugendlichen der anderen einrichtungen der schwestern haben tolle darbietungen aufgeführt.

 

was gibt’s sonst noch zu berichten?! anneleen hat uns letzten sonntag verlassen. nach einem halben jahr volontariat ist sie schweren herzens wieder nach belgien zurück gekehrt. nach einer durchzechten samstag-nacht wurde sie beim sonntäglichen frühstück von den schwestern und uns feierlich verabschiedet. torte, fotos und geschenke gab’s für sie. am abend haben wir volontärinnen uns dann noch ein gemütliches restaurant gesucht um die letzten stunden unter uns zu verbringen. bei einer flasche wein und einem herrlichen abendessen haben wir uns gebührend von anneleen verabschiedet, bevor wir sie dann mit sr. miet am flughafen abgesetzt haben. sie geht uns aber jetzt schon ab!!!

 

so, jetzt werde ich mal alle fotos der „fete“ von heute sortieren und ich hoffe, dass ich mich bald mal wieder bei euch melden kann.

 

liebe grüße - tanja

 

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Sa

19

Mär

2011

woche acht neigt sich dem ende zu...

 nachdem sich einer meiner fleißigsten blog-leser vorgestern telefonisch bei mir gemeldet hat, möchte ich ihm und allen anderen meine neuesten erlebnisse und erfahrungen hier in cotonou nicht länger vorenthalten. deshalb melde ich mich diese woche schon wieder zu wort...

 

meine vormittage in der baracke mit meiner kollegin carmelle laufen alle mehr oder weniger nach plan ab. die kinder gehorchen mehr oder weniger und so gibt’s mehr oder weniger oft ein großes durcheinander. ;-) was wir diese woche so gemacht haben? a, b, c und d auf den kleinen täfelchen, ein kurzes gedicht von der „kleinen schnecke“, ausmalen der malvorlage der kleinen schnecke, singen, tanzen usw. und was wir nicht vergessen dürfen, wir hatten besuch – besuch von tata dodo. tata dodo heißt eigentlich clarisse und ist die krankenschwester der maison de l’esperance. mit hilfe des rotary-clubs livorno konnten die schwestern gelder auftreiben um für jedes kind in der baracke ein hygiene-paket zu schnüren. tata dodo war die glückliche überbringerin der ganzen geschenke. natürlich wurden die nützlichen dinge wie seife, schwamm, zahnpaste und -bürste, puder, unterhosen, flip-flops und handtuch nicht nur so überreicht, sondern es wurde die verwendung dieser dinge wirklich kindgerecht vorgezeigt. letztendlich hatten wir einen jungen und ein mädl, die uns die verwendung des sackinhaltes vorgeführt haben. am tagesende sind die kleinen, bei denen der sack fast größer war als sie selbst, mit einem strahlenden lächeln nach hause spaziert.

 

und was war am tag danach? natürlich war so gut wie jeder am hals weiß vom puder und hat mir erzählt wie er sich heute morgen gewaschen hat. aber das ist noch nicht alles! die mädls zupften die röcke und kleider hoch und die jungs die hosen runter, um stolz zu zeigen, dass sie nun auch eine unterhose tragen.

 

aber keine angst, es hat genau zwei tage gedauert und dann habe ich trotz aller sensibilisierung und erklärungen zwei kinder entdeckt, die wieder keinen slip getragen haben...

 

in der maison de l’esperance bin ich nicht mehr allzu viel, weil ich am nachmittag jetzt immer am markt unterwegs bin. einerseits in der baracke um mit den mädls seilzuspringen oder zu basteln, wie vergangene woche, oder andererseits um mit carmelle die mädls mitten in den marktständen zu alphabetisieren. so bin ich in der maison de l’esperance eigentlich fast nur mehr auf der durchreise, zum essen oder für die reunion.

 

mit ausnahme des freitag nachmittages. da bleibe ich im haus und mach mit den anderen volos immer eine nachmittags-beschäftigung mit den kids. diese woche war’s malen auf stoff. also jeder hat eine art kleine flagge für sich selbst gemalt. geendet hat das ganze dann mit vielen schönen stoff-flaggen, welche jetzt den speisesaal zieren. das ist aber nicht alles: unser baby des hauses musste auch dran glauben und wurde ein bißchen bekleckst. aber ihr hat’s sichtlich gefallen – das foto in der galerie beweißt’s.

 

gestern abend war wohl einer der nettesten wochenausklänge bisher. im ccf (centre culturel francais) war der cirque tokpa zu gast. das ist ein zirkus, in dem die darsteller alles jungs vom markt sind. einige der artisten machen gerade ihre ausbildung in der maison de l’esperance oder sind bereits damit fertig. falls ihr euch nichts darunter vorstellen könnt, helfe ich euch auf die sprünge...wahrscheinlich hat andré heller seine jungs bei einem solchen zirkus gefunden und ihnen dann noch den letzten feinschliff verpasst. mit viel training werden sie auch mal so groß raus kommen. die einzige frage, welche dann noch offen bleibt, ist ob der eintrittspreis jemals so hoch werden kann wie bei „afrika – afrika“?

 

und falls es euch doch noch interessieren sollte...mir geht’s gut...mein husten hat sich fast verzogen und die hitze wird mit jedem tag erträglicher. und chrissi, meiner zimmerkollegin, geht’s auch gut. falls jemand mal schauen möchte, was sie den ganzen tag so treibt, gibt’s mehr dazu unter www.chrisitina-in-abidjan.jimdo.com. aber wundert euch nicht über ihre arbeiten, denn es könnte der eindruck aufkommen, dass sie wo ganz anders ist. wir sehen uns den ganzen tag über nicht. zum abendessen treffen wir wieder aufeinander und die wochenenden bleiben fest in österreichischer hand.

 

bis bald und liebe grüße in die weite welt hinaus - tanja

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Fr

11

Mär

2011

wahlen, baracke, oratorio,...

dr. thomas yayi boni...wer ihn bis vor kurzem nicht kannte, kennt ihn jetzt! den amtierenden präsidenten benins. die straßen werden mit transparenten seines abbildes geziert und an sämtlichen gebäuden kleben seine flugzettel und plakate. geld gibt’s wohl für das ein oder andere nicht genug, aber für wahlwerbung wird vieles verbraten. von t-shirt, über caps und sogar teller und tassen findet man mit dem lachenden gesicht des amtierenden präsidenten. aber er hat’s dieser tage nicht einfach. die wahlen sind schon von letzten sonntag auf eine woche später vertagt worden und so nimmt der wahlkampf kein ende. bei 20 kandidaten, die zur auswahl stehen, ist dies kein leichtes unterfangen. aber die parteien sind einfallsreich. sogar bares geld gibt’s für die bevölkerung. naja, das ist wohl ein mittel, das hier jeder gut gebrauchen kann! etwas anders läuft das poolen um die stimmen hier schon ab. so hat hier jeder kandidat sein lied, das alle kennen. es gibt keine endlos langen heftchen mit sinnlosen wahlversprechen, weil der großteil der bevölkerung aufgrund der hohen analphabetenrate diese nicht entziffern könnte. so sind hier zum beispiel dinge wie die herkunft des zukünftigen präsidenten und seine muttersprache ausschlaggebender, als seine versprechen an sich.

 

auf jeden fall hat der noch amtierende präsident heute einen pluspunkt von mir bekommen. gestern am abend hat er spontan beschlossen, dass heute ein arbeits- und schulfreier tag ist, weil viele der einheimischen noch keine wahlkarten haben und die warteschlangen vor den gemeinden schon um sieben uhr am morgen endlos sind. erfahren haben wir von dem freien tag natürlich erst heute um halb acht uhr in der früh - das ist normal die zeit zur abfahrt in die arbeit. naja, so haben wir unser frühstück verlängert. wir fragten einige der einheimischen wie denn alle von so einem kurzfristigen freien tag erfahren können. über tv, radio und klatsch-und-tratsch wird das hier innerhalb von zwölf stunden so schnell verbreitet, dass tatsächlich heute morgen bei der schule nebenan kein schüler zu sehen war. unerklärlich für unser eins, aber es funktioniert.;-)

 

so, jetzt genug der dinge rund um die wahlen. ich hoffe nun, dass sie tatsächlich am sonntag, also übermorgen stattfinden und dann endgültig wieder der alltag hier einkehrt – sofern es so etwas hier überhaupt gibt.

 

und jetzt zu mir: nach zwei tagen im bett geht’s mir dank niedernsiller-bienenhonig, kamillentee, liesbethscher-hausapotheke, antibiotikum, nasenspray und schweizer kräuterzuckerl wieder besser. ups, fast hätte ich’s vergessen. natürlich hat chrissis häusliche pflege mit frühstück ans bett auch zu meiner genesung beigetragen. ich habe angina oder so, meint sr. miet. zur zeit bin ich noch fest am tabletten schlucken, aber es geht bergauf. bin schon wieder in der arbeit und die kinder bringen einen auf andere gedanken – ich habe gar keine zeit zum krank sein. auf jeden fall hoffe ich, dass das das erste und letzte mal war. es ist nämlich furchtbar bei 30° zimmertemperatur im bett zu liegen – man schwitzt nur!

 

was meine arbeit betrifft, habe ich jetzt einen fixen plan. ich bin jeden vormittag von 8 bis 12 bei tata carmelle – das ist eine einheimische animateurin/erzieherin – in der baracke. wir haben dort jeden tag zwischen 45 und 60 kinder – zu zweit! ach nein, zur zeit bekommen wir drei mal die woch von adeline oder marie – zwei belgische praktikantinnen, die ihre diplomarbeit hier schreiben – unterstützung. die kids sind alle zwischen 3,5 und 8 jahren alt und kommen aus dem ortsteil am rande des marktes aus den umliegenden häusern zur alphabetisierung, zur unterhaltung, zum basteln, singen und tanzen zu uns. die arbeit dort ist sehr abwechslungsreich und es wird nie langweilig. je nach animation sind die kids entspannter oder auch nicht. auf jeden fall ist’s egal was wir machen, in der pause ist immer ein geschrei, dass man meint es wären 100 kinder dort. es wird gelaufen, gerauft und gebrüllt – also wie daheim, nur etwas lauter, aggressiver und brutaler!

 

was anfangs komisch für mich war, ist jetzt alltag! so hat fast jedes kind einen plastikhocker auf dem es sitzt – ohne tisch. wenn zu viele da sind, dann sitzt der rest einfach auf strohmatten am boden. wenn’s zum schreiben wird, erhält jeder ein kleines schwarzes täfelchen und ein stück kreide. juhui, seit einer woche haben wir tatsächlich für jedes kind eine tafel! ich stelle mir vor, dass oma vor 60 jahren das schreiben ungefähr gleich gelernt hat, nur mit dem unterschied, dass sie schon tische und richtige stühle hatten, oder? auf jeden fall funktioniert das schreiben so super und einige der großen können schon richtige buchstaben schreiben. und es wird jede woche einer mehr! was bei dieser arbeit aber nicht einfach ist, ist dass die kinder so unterschiedlich alt sind. so kann man von einem 3jährigen wirklich noch nicht erwarten, dass er a und b schreibt. aber die kleinen begnügen sich zur zeit mit dem buchstaben o. so ist für jeden etwas dabei.

 

was alle kinder mögen ist malen. so lieben sie es, wenn wir kopien austeilen, die sie ausmalen können. und natürlich liebt jeder das gesang. von lied und tanz kann hier wohl niemand genug bekommen. den rhythmus haben schon die kleinsten im blut!

 

heute möchte ich euch noch vom oratorium erzählen. diese findet jeden sonntag im schulgelände in zogbo statt. das ist dort wo wir wohnen. es kommen viele kinder der umgebung und wir bieten verschiedene aktivitäten an. so macht sr. augustin immer sport, sr. vicky bastelt und chrissi und ich machen auch immer eine aktivität. chrissi und ich haben uns den kleinsten (2 – 6 jahren) verschrieben, weil mit denen nicht so recht jemand eine freude hat. spielen ist mit denen etwas schwierig, sofern es ja 2,5 h sind wo sie beschäftigt gehören und viele nicht wirklich gut französisch sprechen. so haben wir mittlerweile herausgefungen, dass malen und basteln am besten ankommt. es geht zwar trotzdem immer ein wenig drunter und drüber, aber das gehört zum afrikanischen alltag hier dazu. sr. augustin hat nach einem besuch bei einer unserer basteleinheiten gemeint, sie sei froh, dass wir uns der kleinen angenommen haben, denn das wäre für sie zu nervenaufreibend. naja, 40 kleine kids in einem raum und ein mega geschrei ist wirklich kräfteraubend. es muss ja jeder immer nach drei strichen die tatas – das sind chrissi und ich - fragen ob’s so passt und ob eh alles schön ist. mittlerweile haben wir es ja schon geschafft, dass so ziemlich jeder auf seinem platz sitzen bleibt und nicht mit jedem strich hinter uns herläuft. nach so einem sonntag-nachmittag kann man sich wirklich nur am lachenden und freudestrahlenden gesicht der kleinen stärken, wenn sie rausgehen und mit ihren kleinen kunstwerken winken und für fotos posieren. sie lieben es, wenn man fotos von ihnen macht. mittlerweile haben sie auch schon verstanden, dass es besser ist, wenn sie nicht 1 cm vor der linse kleben sondern ein bißchen mehr abstand halten.

 

sonst gibt’s zur zeit nicht viel zu berichten. die tage schauen alle ähnlich aus und die wochen wiederholen sich. so vergeht die zeit und wir volontärinnen werden immer weniger. so verlässt uns anneleen schon in drei wochen und marie in fünf. dann bleiben nur mehr die drei deutschsprachigen übrig...

 

so, jetzt bin ich wieder mal am ende meines berichtes angelangt. ich möchte diese gelegenheit nützen um mich bei euch allen für die vielen lieben gästebucheinträge, die netten e-mails und gemütlichen skype-einheiten zu bedanken. es ist schön zu wissen, dass ihr an mich und die kinder hier denkt....es ist schön zu wissen, dass man nicht alleine ist.

 

bis bald – liebe grüße aus afrika – tanja & die kinder von cotonou

 

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So

27

Feb

2011

mein erster wochenenddienst

...eigentlich nichts besonderes, bis auf die tatsache, dass ich einiges in der maison de l’esperance noch nicht kenne. aber nach aussage der kollegen sollte das kein problem sein und außerdem ist ja nicht wirklich was zu tun an einem samstag. deshalb war ich auch recht froh, dass mir sr. hanni in der früh neben kassabuch und schlüsselbund auch den internetstick am frühstückstisch hinterlegt hat. wie sich aber im laufe des vormittages herausgestellt hat, war der eher für meinen kollegen, der mich eigentlich unterstützen hätte sollen, aber dann wohl im internet hängen geblieben ist und mir den rest überlassen hat. naja, internet gibt’s ja eh überall auf der welt...die erfahrungen und erlebnisse die ich hier sammeln kann, gibt’s nur hier. also ich kann nur vorab schon sagen, mir wurde nicht langweilig.

 

guter dinge einen lockeren tag mit ein wenig internet surfen genießen zu können, suche ich mir nach einem guten frühstück mit frischem baguette und marillenmarmelade einen zem. widererwarten und entgegen allen gewohnheiten, finde ich auf anhieb einen zem, der mir eine akzeptable summe nennt und mich gleich aufsteigen lässt. einzig das ziel hat er nicht gekannt, wie sich nach 20 min. fahrt herausgestellt hat. aber zum glück kenne ich mich jetzt schon ein wenig aus und gemeinsam haben wir dann auf anhieb nach hinde gefunden.

 

der arbeitstag beginnt mit 60 pain gaté, was soviel heißt wie diese brote sind unverkäuflich. unsere zwei bäcker haben wieder mal sch* gebaut. es ist angeblich ein ganzer ständer mit blechen umgefallen. wie das passieren kann, fragen wir uns immer wieder, aber die jungs sind um keine ausrede verlegen. naja, das ganze müssen sie dann eh selber ausbaden. einer der zwei muss die schlechten brote unter die leute bringen. naja, so ist der freie nachmittag von charlemagne auch gelaufen. leider passiert das nicht nur einmal die woche, sondern öfters. wir können das brot dann nur mehr zum halben preis verkaufen, was natürlich dann auch weniger einnahmen sind. aber wie man das problem mit den schlechten broten beseitigen kann, weiß noch niemand. der vorschlag war, dass die bäckerjungs für den schaden aufkommen müssen, aber was will man jemanden nehmen, der eh nix hat???

 

naja, das brotdesaster scheint schon mal beseitigt. aber das nächste problemchen in der bäckerei bahnt sich schon an. einer der ausbildner kommt mit einem auszubildenden nicht so recht zusammen. auf jeden fall steht der junge fix-fertig bei mir im büro und möchte seine ausbildung hinschmeißen. durch ein sehr emotionsgeladenes gespräch mit allen beteiligten kann ich ihn überzeugen doch noch zu bleiben. natürlich hat sich herausgestellt, dass ein scheit alleine nie brennt – so würde mein papa sagen. aber muss den ein über 40jähriger bäcker-lehrherr wirklich so menschenunwürdig mit seinen schülern umgehen? kann ein erwachsener nicht schon ein bißchen gescheiter sein? auf jeden fall geht da immer wieder was schief. die jugendlichen hier sind mit sicherheit nicht einfach, aber die erwachsenen sind hier in sachen zwischenmenschlichkeit, kommunikation und vorbildwirkung auch um nichts voraus. naja, nach noch zwei kontrollbesuchen in der bäckerei scheint auch dieser emotionsausbruch beseitigt zu sein.

 

neben allen kleinigkeiten wie verlorenen schürzen, lebensmittelnachschub aus dem lager, geld für den einkauf von glühbirnen usw. stehen auch noch zwei halbwüchsige vor der tür, die unsere krankenschwester brauchen. leider ist die aber, obwohl sie ganz normal dienst hätte, den ganzen tag nicht erschienen. wo sie geblieben ist? keine ahnung! vielleicht im krankenhaus mit einem kind oder...? so versuchen’s mir die kollegen zumindest zu erklären. aber für die einheimischen hier scheint das ganz normal zu sein, dass hin und wieder mal jemand nicht zur arbeit erscheint.

 

okay, die krankenschwester ist nicht da und ich habe einen 12jährigen mit einer kleinen offenen wunde zwischen den zehen da stehen. naja, a bißl auswaschen, desinfizieren und a bißl mit pflaser und hansaplast zu tapen und fertig ist der erste patient. könnt nicht der zweite auch so sein? nein, er hebt sein t-shirt und darunter erblicke ich eine sicher 15 x 10 cm große wunde. eine verbrennung von einem moped oder so erklärt mir der kleine. auf jeden fall ist’s nicht mehr ganz frisch und rundherum ist alles dreckig. die straßenkinder haben ja auch keine waschgelegenheit. nachdem ich alles um die wunde gereinigt habe, reinige ich mit den spärlichen sachen, die ich im zimmer der krankenschwester finde, auch die wunde. spärlich deshalb, weil mir vor meinem wochenenddienst niemand verraten hat, wo sich der schlüssel für ihren großen schrank befindet. aber zum glück kann ich ein bißl italienisch und finde so auch im regal einen spray für verbrennungen und etwas zur desinfektion. italienisch deshalb, weil die meisten der medizinischen sachen hier die schwestern aus italien bekommen haben. sogar eine kompresse und ein großes pflaster, wie ich es bei meinem kreuzband hatte, finde ich im regal. mit meinen spärlichen erste-hilfe-künsten verarzte ich den jungen und er ist heil froh darüber. ob er wohl auch manchmal an meinen pflegekünsten gezweifelt hat, so wie ich selbst? naja, wer von euch meine hausapotheke kennt, der weiß was ich mit so sachen am hut hab. da kann mann nur von glück sprechen, dass ich im letzten jahr ab und zu ein krankenhaus von innen gesehen habe und somit zwangsgedrungen das ein oder andere gesehen habe. und bei dieser gelegenheit danke ich auch gleich meinen fleißigen krankenschwestern zu hause für die tipps und erklärungen zur reiseapotheke. war wohl nicht umsonst!

 

nach getaner arbeit ging’s dann ruhiger weiter. hab mich mit chrissi und anna in einer schneiderei getroffen um ein paar teile zu bestellen. stoffe haben wir uns davor schon mal am markt gekauft. auf jeden fall wird’s bei mir ein rock mit zwei oberteilen dazu – alles selbstgezeichnet. und ratet mal was das ganze inkl. stoff maßgeschneidert kostet: ganze 23 euro haben wir uns ausgerechnet. wir sind schon gespannt wie das ganze wird. am nächsten samstag wissen wir mehr, denn da geht’s zur anprobe der fertigen teile. bis dahin gibt’s sicher wieder einiges zu berichten.

 

zu tun gibt’s bis dahin auch immer was: wir starten dieser tage mit den ersten vorbereitungen für ein großes fest anfang april. was wir genau planen bleibt noch ein geheimnis. den kids wird’s sicher gefallen und euch die fotos danach hoffentlich aus.

 

bis bald...danke, dass ihr mich bei meinen erlebnissen begleitet - tanja

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Di

22

Feb

2011

rückblick auf das erste monat

endlich hab ich wieder mal zeit gefunden ein paar zeilen zu schreiben...gar nicht so einfach....bin nämlich abends immer hunde-müde.

 

die zeit vergeht wie im flug...nun sind schon drei wochen meines einsatzes hier in cotonou vorbei. aber es ist keineswegs langweilig. nein, ich habe ständig irgendwas zu tun. so richtig zeit für sich selbst hat man gar nicht. außerdem fehlt dazu auch der platz. im freien sind die kids - der ein oder andere von euch durfte über skype ja schon ein paar mädls begrüßen - und in unserer wohnung ist’s auch ziemlich eng. unser zimmer ist mittlerweile zum abendlichen aufenthaltraum mutiert und anneleens zimmer war bisher büro – leider geht dort das internet jetzt nicht mehr und wir haben unser büro vor’s haus verlegen müssen. naja, so lange nicht regenzeit ist, geht’s ja. auf jeden fall kann’s schon mal sein, dass chrissi oder ich einschlafen und nebenbei noch jemand munter mit uns weiter quatscht. naja, selbst anna merkt nach einem weilchen, dass wir eingeschlafen sind und dreht das licht ab.

 

ich erlebe hier in sehr kurzer zeit vieles, was mich wohl mein leben lang prägen wird. manchmal braucht es am abend schon ein wenig zeit um alles aus dem kopf zu bekommen...und das ein oder andere wird wohl ewig bleiben...auch gut so. eigentlich weiß ich gar nicht was ich euch erzählen soll, weil’s zu viel wäre. aber ich greife einfach mal heraus, was mir gerade im kopf steckt.

 

wir schreiben den 17. februar. schon in aller früh begebe ich mich von der maison de l’esperance durch das morgentliche gewimmel am markt in richtung baracke am großen taxi-bahnhof des marktes. im frühen treiben kommen mir schon zwei der mädls unter, die ich von der bastelei am vortag kenne. sie lachen mich an und grüßen mich freundlich mit namen – recht viel mehr geht sich bei unseren sprachbarrieren nicht aus, aber wir wissen, dass uns was verbindet. weiter schlängle ich mich zwischen yams-wurzeln, strohmatten, stoffen, gemüse und früchten durch den markt. nach ca. 15 minuten fussmarsch habe ich mein ziel erreicht. die einheimischen reden von sport und 30 minuten, aber so geht’s auch. so bin ich wenigstens ab und zu ein wenig sportlich unterwegs, obwohl man sich für die gesundheit wohl was besseres als einen marktspaziergang am größten markt ostafrikas vorstellen kann.

 

in der baracke warten schon die ersten mädls. heute ist zahlen-lernen angesagt. mir hilfe eines arbeitsblattes werden die kommenden und gehenden mädls unterrichten. es ist eine fröhliche truppe und wir haben viel spaß, auch wenn wir uns ohne frank, ein einheimischer animateur, so gut wie gar nicht verständigen könnten. ein mädl möchte mir was erzählen, aber es geht nicht so recht. ich erkenne an ihren handfesseln und füßen nur weiße abdrücke. später erzählt mir frank, dass sie vier stunden in einem hinterhof auf der anderen seite der lagune gefesselt und misshandelt wurde, bis man sie dann laufen hat lassen. die gewalt hat deutliche spuren am körper des mädls hinterlassen. auf der dunklen haut sieht man die abdrücke noch besser – alle wunden sind weiß-rosa, eigentlich gleich wie bei uns. das ist wohl nur eines der szenarien, das dieses mädl mit ihren 12 jahren bereits durchgestanden hat. und trotz allem was sie mit ihren jungen jahren schon erlebt hat, sind die schnecken, die wir am arbeitsblatt ausmalen, alle bunt und ein lächeln ziert ihr gesicht.

 

das schlimme am ganzen ist, dass die mädls nicht in der gewissheit schlafen gehen könne, dass sie so ein martyrium nicht bald wieder durchstehen müssen. solange sie am markt schlafen, essen und wohnen, leben sie in gefahrt wieder einen der „schlechten“ in die hände zu fallen. wenn unsere einheimischen streetworker die mädls am markt mal aufgegriffen haben und ihre geschichte kennen, versuchen wir sie bei uns zu behalten und ihnen zu helfen. meistens funktioniert es, aber es braucht halt alles seine zeit. und bei der menge an elternlosen kindern am größten markt ostafrikas kann es schon ein weilchen dauern, bis zu überhaupt von unseren einrichtungen erfahren. aber die hoffnung stirbt zuletzt und unsere mitarbeiter sind fleißig tag und nacht im rahmen der sillionage am markt unterwegs um die notleidenden mädchen zu finden.

 

am 18. februar bin ich das erste mal mit anna am moto unterwegs gewesen. ich sag’s euch, um gar nichts schlechter als bei einem fremden zem-fahrer hinten drauf. eigentlich ist uns ja bei der vorbereitung gesagt worden, wir dürfen nicht mir irgendwelchen fahrzeugen selbst unterwegs sein, aber bei uns ist das wohl eine ausnahme. naja, es ist billiger wenn zwei der volos für die maison de l’esperance auf einem moto fahren, als wenn wir uns jeden tag für hin und zurück ein zem nehmen. und wirklich sicherer fühlt man sich auf einem zem mit gemietetem fahrer auch nicht.

 

am wochenende stand der erste ausflug an. samstag und sonntag ging’s für zwei tage nach grand popo – sozusagen ein verspätetes valentins-geschenk der schwestern. aber es war auf jeden fall ein geschenk...

 

nach drei stunden taxifahrt, während der ich aufgrund des fahrstiles unseres chauffeures und der überfüllung des autos mit sieben personen kein auge zumachte, kamen wir wohlbehalten in grand popo an. nach einigen diskussionen mit dem fahrer wurden wir sogar bis zu unserer tatsächlichen bleibe für die nächste nacht gebracht – naja, ein wenig geld mussten wir noch zustecken. lions bar – happy reggae place forever! unsere unterkunft wurde ihrem namen tatsächlich gerecht. rasta people, beach feeling, cocktails, meterhohe wellen und chillige reggae-musik...

 

am nächsten tag machten wir mit eustach, unserem guide, den wir am abend bei der reggae-fete kennenlernten einen ausflug: zu dritt auf einem zem, zu fuss durch alte zusammengefallene kolonialbauten, entlang am strand, in eine kleines, motorisiertes holzboot, zwischenstopp in einer kleinen village, wo wir den chef um besichtigungserlaubtnis fragten, durch mangroven zum bouch du roi (mund de königs). dort fließen zwei große flüsse direkt ins meer. die strömung ist gerade so, dass man sich hineinlegen kann und das wasser einen nicht mitreißt. beim schwimmen kommt man halt nicht wirklich weiter – geht in richtung natürlicher gegenstrom-schwimmanlage. auf jeden fall war’s wunder schön...keine leute, warmes wasser, sauberer sandstrand und ruhe. nach einem ausgiebigen badestopp ging’s weiter mit dem boot in einen kleinen wald für ein pick-nick. satt und zufrieden haben wir bei der rückfahrt noch einen zwischenstopp in einem vodoo-dorf gemacht und uns am schluss noch eine schildkröten-farm angeschaut. alles im allen eine unvergesslicher tag, an dem uns unzählige zufriedene, lustige einheimische untergekommen sind und uns den tag versüsst haben. aber schaut euch am besten die fotos von unserem ausflug selbst an...

 

so, das war’s dann wieder mal...a bißl was von der arbeit und vom vergnügen, für das aber hier nicht allzu viel zeit bleibt. naja, so ist die vorfreude größer.

 

bis bald – a bientot – tanja

 

p.s.: vergesst nicht die fotos...übrigens meine cam ist genau das richtige für hier.

p.p.s.: obwohl ich viele neue freunde gewonnen habe, vermisse ich euch sehr...

 

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Fr

11

Feb

2011

bonjour aus cotonou

ich kann es kaum glauben, aber es ist wahr: das internet in unserer maison funktioniert nun einwandfrei. sogar geskypt habe ich vorgestern das erste mal.

 

bestimmt möchtet ihr gerne wissen, wie ich die ersten 14 tage meines einsatzes hier in cotonou verbracht habe. wo soll ich nur am besten beginnen? so viele neue eindrücke und erfahrungen! alles passt hier gar nicht rein!

 

mein wochenablauf steht jetzt schon einigermaßen fest. ich bin von mo bis freitag in der maison de l’esperance und in den verschiedenen baracken - mein tag dauert dort von 8 bis 17 uhr. was diese einrichtungen sind? die maison de l’esperance ist eine ausbildungsstätte für jugendliche. es werden folgende ausbildungen geboten: bäcker, konditor und seifenhersteller. die jugendlichen werden dort ausgebildet und haben auch theorieunterricht. ich bin dort mit zwei anderen volos – anna aus deutschland und anneleen aus beligien - und mit sr. johanna und tata jeanne im büro. die alltäglichen arbeiten sind zu bewältigen, ähnlich wie ein büroablauf bei uns, nur mit stromausfall, mangelnden mitteln, mehr papier, weniger automatik und weniger stress und hektik. alles a bißl anders, aber total interessant. was ja eigentlich nicht so schwierig ist, ist trotzdem eine kleine herausforderung. in der schule hat mir ja doch niemand gelernt was locher oder klammermaschine auf französisch heißt. und dann kommt noch der komische afrikanische akzent dazu, den einige der kollegen und kinder ihrem französisch beimischen. am anfang habe ich einiges nicht verstanden, aber man gewöhnt sich schnell dran und es geht jetzt schon halbwegs. naja, so konnte ich mich gleich in die lage der kinder versetzten, die fast kein französisch sprechen sondern nur fon. und eines ist gewiss, mit jedem tag hier geht’s besser! ;-)

 

in den baracken werden die kinder vom markt bzw. der jeweiligen umgebung „unterhalten“. es wird gespielt, getanzt, gelacht, gebastelt, geschrieben und alphabetisiert. das ist sehr abwechslungsreich und interessant. aber es ist sehr gut, dass immer ein einheimischer animateur dabei ist, weil viele der kinder dort fast kein französisch verstehen. außerdem muss man sich besonders an die kinder anpassen. die kids sind zwar mitunter schon 12 jahre, aber können oft keine gerade linie zeichnen oder etwas ausschneiden und aufkleben - kann man sich bei uns gar nicht vorstellen. und wenn’s dann darum geht, wer den namen auf seine kleine batellei schreibt, müssen immer die tatas herhalten, denn das geht bei den meisten nicht alleine. es ist anstrengend und fordernd, aber eine irrsinnig tolle und dankbare arbeit. gestern saß ein kleiner junge neben mir. er hat so gut wie gar nichts verstanden. auf jeden fall hat er nett meine vorgezeichneten zahlen ausgemalt und ich habe ihn daraufhin gelobt - das hat er wohl meiner gestik entnommen. er hat laut und herzlich gelacht und mich am arm abgebusselt. ein nettes kerlchen, aber ohne schuhe und von oben bis unten dreckig. die animateurin der baracke hat mir erzählt, dass er mit seiner mama am markt lebt, sich nicht wäscht und immer alleine unterwegs ist. für so einen kleinen strawanzer ist die baracke genau das richtige und ich habe das gefühl, dass es ihm gefällt. sogar beim putzen hat er dann fleißig geholfen.

 

danach geht’s mit einem zem – moto-taxi – wieder in richtung nach hause. in der früh und am abend sitze ich da je 20 – 30 minuten drauf und lasse mich durch die stadt chauffieren. am anfang etwas ungewohnt, aber jeden tag kann ich die umgebung mehr genießen.

 

um halb sieben geht’s dann hier bei uns ins foyer zur studierstunde. ich hab mir meine zwei spezialistinnen schon ausgesucht, mausso und jabou testen meine geduld jeden tag auf’s neue. wie? naja, bei uns würden’s so kleine mädels auch nicht anders machen: kaum ist das heft offen muss die eine auf’s klo, die andere findet ihren kulli nicht und der andern ist wieder zu kalt. das trauen sie sich aber nur bei uns yovos. mit ein bißl gut zureden kann ich sie dann meist von der sinnhaftigkeit ihrer aufgaben überzeugen und es wird geschrieben und gerechnet bis es dunkel wird.

 

sonst ist alles beim alten...christina und ich führen am abend im bett, wenn wir das licht schon ausgedreht haben, oft ewig lange gute-nacht-gespräche und kommen vom einen zum anderen...immer wieder toll. es tut gut jemanden an der seite zu haben – gemeinsam geht doch vieles leichter - freuen, träumen, leiden, lachen,...

 

ach ja, gestern hat’s das erste mal seit ich da bin geregnet. ist zwar ungewöhnlich für die jahreszeit, aber der luft tut’s gut. und somit auch meinen stimmbändern, denn ich habe wieder mal eine stimmbänder-entzündung. zum glück habe ich eine reise-apotheke, die praktisch alles enthält. nachschub bitte nicht vergessen! ;-)

 

so, das war’s dann mal. hoffe ihr könnt euch einen groben überblick über mein dasein hier in cotonou verschaffen. ich werde euch am laufenden halten.

 

schön, dass ihr bei mir seid. liebe grüße aus der ferne – bis bald,

tanja

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Mo

31

Jan

2011

Ankunft

bienvenu à cotonou : bonjour
...das habe ich in den letzten tagen oft gehört. aber nicht nur glehört, sondern auch gespürt. ich bin wirklich sehr herzlich hier in cotonou empfangen worden. am flughafen haben in der dichtgedrängten menge bereits sr. hanni und christina auf mich gewartet. in der masse bunt gekleideter schwarzer menschen haben die zwei mir gewunken – aber auch ohne jegliches zeichen hätte ich die beiden yovos (so werden hier die weißen genannt) wohl sofort erkannt. raus aus dem flughafen und rein in den neuen pick-up der soeurs salesiennes de don bosco. kaum saß ich im auto, musste ich auch schon aus der ersten kleidungsschicht schlüpfen und trotzdem klebten meine kleider quasi am ganzen körper fest. naja, bei 30°C außentermperatur und das um 21 uhr kein wunder. und noch dazu bin ich am morgen des 26. jänners bei minusgraden und jeder menge schnee aus dem pinzgau losgestartet. vom winter in den heißen sommer!
auf der fahrt mit dem auto vom flughafen zum centre laura vicuna schlängelten wir uns auf der belebten hauptstraße durch jede menge semis, so werden die moped-taxis hier genannt. im centre angekommen warteten schon die schwestern und die beiden anderen volontärinnen auf mich. nach einer kleinen stärkung ging’s ab aufs zimmer, welches ich mir in den nächsten fünf monaten mit chrisitna teilen werde. mein bett war dank christina frisch überzogen und zur begrüßung herrlich bunt geschmückt – DANKE. bei so einem empfang fällt das ankommen gleich leichter. schnell die sachen aus dem seesack gepackt, damit christina ihre ganzen überraschungen bekommt und meine sachen in meinem schrank verstaut werden konnten. nach getaner arbeit habe ich mal die mädls ausgequetscht, was sie alles so machen müssen, was die regeln im haus sind, was sie schon so erlebt haben usw. viele interessante dinge kamens ans tageslicht. um 24 uhr haben wir unseren französichen damenquatsch dann doch unterbrochen, weil die anderen drei ja am nächsten tag arbeiten mussten. zufrieden und todmüde legte ich mich unter mein moskitonetz und schlief vor lauter hitze schweißgebadet ein.
am frühen morgen war ich schon hell wach. ob es von der hitze oder von der morgenansprache der schule nebenan war, kann ich jetzt gar nicht mehr genau sagen. obwohl ich den ersten tag eigentlich zur eingewöhnung und zum ausrasten hätte nützen können, beschloss ich mit christina zu frühstücken und gleich mit ihr ins foyer zu den kindern zu gehen. die waren auch gerade beim frühstücken. überall im hof verteilt saßen die kleinen mit ihren schüßelchen am boden und schlürften frischen brei. nach dem frühstück wurde ich vorgestellt und dann ging’s gleich in den garten. auf jeder hand eine scharr kinder schlängelten wir uns unter den bananenbäumen und am hühnerstall vorbei zu den gießkannen. pierre und serafin, die beiden für den garten, den hühnerstall und die fischzucht verantwortlichen männer, teilen die kinder zu ihren arbeiten ein. ich schloss mich der scharr rund um christina an und begab mich mit einer gießkanne zu den gemüsebeeten, welche täglich gewässert werden müssen. im garten befinden sich zwei wasserbecken. süßwasser ist hierzulande zum glück keine mangelware, weil sich gleich nebenan ein großer süßwassersee befindet. den sehen wir übrigens von unserem zimmer im ersten stock aus. jedes beet muss genau mit vier vollen gießkannen bewässert werden. die kids achten da sehr genau drauf. am anfang geht die arbeit recht zügig voran, doch nach einiger zeit kommt es zu den ersten diskussionen und kleinen handgreiflichkeiten zwischen den mädls. christina erklärt mir, dass das geschlichtet werden muss, aber so gut wie laufend vorkommt. gründe dafür gibt’s nicht. die mädchen kommen aus den unterschiedlichsten gründen ins foyer und haben oft eine schreckliche kindheit hinter sich – kein wunder, dass es da ab und zu auch zu aggressionen kommt. tief in ihrem herzen sind die mädchen aber alle harmlos und lieb. wenn ich mich an meine kindheit mit meinem lieben bru zurück erinnere, dann gab’s da schon auch so manch häftige, handgreifliche auseinandersetzung.
nach getander arbeit im garten, die übrigens täglich von den kids gemacht wird, geht’s ab unter die dusche. jeder holt sich einen kübel wasser vom ziehbrunnen und stellt sich für eine duschkabine an. mit einem stück seife wäscht sich dann jedes kind gründlich und zieht sich danach frisch an, um zum alphabetisierungs-kurs zu gehen. aufgeteilt in zwei gruppen werden die kinder in den grundlagen der französischen sprache unterrichtet und erklären uns danach ihr gelerntes gründlich. sogar zur überprüfung an die tafel musste ich mit ihnen zurück in ihre klasse. die abwandlung des verbes avoir (haben) hab ich hinbekommen und die kids waren mit mir zufrieden.
12 uhr – zum mittagessen wird gerufen. nach einem tischgebet gibt’s linseneintopf mit maismehl. gewöhnungsbedürftig, sättigend aber gut – besonders den kindern schmeckt’s.
am nachmittag haben christina und ich frei. ich mache mit ihr meinen ersten streifzug durch die stadt, um geld zu wechseln und eine handykarte zu kaufen. bin ich froh, dass sie schon zwei monate da ist – ich hätt wohl kaum was ohne sie gefunden. die leute hier in den geschäften, welche für uns eher wie marktstände aussehen, sind alle sehr freundlich und hilfsbereit. jeder ist an einem kurzen gespräch interessiert aber auf keinen fall aufdringlich. ich bin äußerst positiv überrascht – aufgrund meiner bisherigen afrika erfahrung hätt ich das nicht so erwartet.
danach fuhr ich mit sr. maria antoinetta zur maison de l’esperance (haus der hoffnung), wo die wöchentliche besprechung – bei uns im büro würde’s wohl jour fix heißen – statt findet. verschiedene vorkommnisse aus der seifenherstellung, bäckerei und konditorei werden besprochen und notiert. jeder bringt sich ein. obwohl man der afrikanischen kultur eher unstrukturiertheit vorwirft, bin ich von dieser reunion beeindruckt. so manche besprechung bei mir in der arbeit ist nicht so zielführend wie diese hier. leider mussten wir danach gleich wieder fahren und ich hatte keine zeit meine zukünftige arbeitsstätte genauer auszukundschaften. naja, ab montag werde ich dann eh täglich dort sein und nach ein paar tagen werde ich alles in- und auswendig kennen.
der erste tag neigt sich dem ende zu und mit vielen tollen, neuen eindrücken lege ich mich wieder unter mein moskitonetz.
die gestamte erste woche verläuft ähnlich und bringt mir einen tollen ersten eindruck der lebensweisen der kinder rund um die einrichtungen der don bosco schwestern hier im benin. rundherum gibt’s täglich viele kleine zufriedene kinder, eine überhäufung neuer eindrücke, viele berührungen mit schwarzer haut, lautes gelächter, afrikanische tänze, viel brei, feine kopfmasagen, gutes essen, viel schweiß und brütende hitze.
natürlich denke ich noch viel an zu hause - an meine familie und freunde. wahrscheinlich macht ihr grad täglich super powder-touren und friert in der kälte - denkt ihr auch dabei manchmal an mich?! naja, ich schwitze täglich und genieße die zeit...

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Di

25

Jan

2011

abschied

mit ein wenig wehmut sitze ich nun zu hause im tief verschneiten pinzgau in unserem arbeitszimmer vor einem großen haufen verschiedenster sachen: eine mega reiseapotheke (von der ich hoffentlich nicht allzu viel brauchen werde), eine gemütliche hängematte, ein moskito-netz, zwei wuzel-enten, ein schutzengerl, ein paar badelatschen und ein stapel kleider, die ich allerdings noch gewissenhaft ein wenig aussortieren muss, weil sonst sogar mein seesack zu klein wird. was brauche ich in den nächsten fünf monaten eigentlich wirklich?

 

durchhaltevermögen, überzeugungskraft, liebe, freude, glaube, vertrauen, hoffnung und freunde die für mich da sind...

 

diese freunde sind gewiss für mich da...auf diesem wege möchte ich mich bei euch allen für die vielen lieben zeilen, schützenden worte, netten sprüche, kleinen überraschungen, vielen besuche und anrufe bedanken. der abschied fällt dadurch nicht gerade leichter...aber die heimkehr nach österreich umso mehr!!!

 

nach der swahilischen weisheit "folge dem fluss und finde das meer", mache ich mich nun auf dem weg...

 

bis bald - dann aus afrika - eure tanja

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