woche acht neigt sich dem ende zu...

 nachdem sich einer meiner fleißigsten blog-leser vorgestern telefonisch bei mir gemeldet hat, möchte ich ihm und allen anderen meine neuesten erlebnisse und erfahrungen hier in cotonou nicht länger vorenthalten. deshalb melde ich mich diese woche schon wieder zu wort...

 

meine vormittage in der baracke mit meiner kollegin carmelle laufen alle mehr oder weniger nach plan ab. die kinder gehorchen mehr oder weniger und so gibt’s mehr oder weniger oft ein großes durcheinander. ;-) was wir diese woche so gemacht haben? a, b, c und d auf den kleinen täfelchen, ein kurzes gedicht von der „kleinen schnecke“, ausmalen der malvorlage der kleinen schnecke, singen, tanzen usw. und was wir nicht vergessen dürfen, wir hatten besuch – besuch von tata dodo. tata dodo heißt eigentlich clarisse und ist die krankenschwester der maison de l’esperance. mit hilfe des rotary-clubs livorno konnten die schwestern gelder auftreiben um für jedes kind in der baracke ein hygiene-paket zu schnüren. tata dodo war die glückliche überbringerin der ganzen geschenke. natürlich wurden die nützlichen dinge wie seife, schwamm, zahnpaste und -bürste, puder, unterhosen, flip-flops und handtuch nicht nur so überreicht, sondern es wurde die verwendung dieser dinge wirklich kindgerecht vorgezeigt. letztendlich hatten wir einen jungen und ein mädl, die uns die verwendung des sackinhaltes vorgeführt haben. am tagesende sind die kleinen, bei denen der sack fast größer war als sie selbst, mit einem strahlenden lächeln nach hause spaziert.

 

und was war am tag danach? natürlich war so gut wie jeder am hals weiß vom puder und hat mir erzählt wie er sich heute morgen gewaschen hat. aber das ist noch nicht alles! die mädls zupften die röcke und kleider hoch und die jungs die hosen runter, um stolz zu zeigen, dass sie nun auch eine unterhose tragen.

 

aber keine angst, es hat genau zwei tage gedauert und dann habe ich trotz aller sensibilisierung und erklärungen zwei kinder entdeckt, die wieder keinen slip getragen haben...

 

in der maison de l’esperance bin ich nicht mehr allzu viel, weil ich am nachmittag jetzt immer am markt unterwegs bin. einerseits in der baracke um mit den mädls seilzuspringen oder zu basteln, wie vergangene woche, oder andererseits um mit carmelle die mädls mitten in den marktständen zu alphabetisieren. so bin ich in der maison de l’esperance eigentlich fast nur mehr auf der durchreise, zum essen oder für die reunion.

 

mit ausnahme des freitag nachmittages. da bleibe ich im haus und mach mit den anderen volos immer eine nachmittags-beschäftigung mit den kids. diese woche war’s malen auf stoff. also jeder hat eine art kleine flagge für sich selbst gemalt. geendet hat das ganze dann mit vielen schönen stoff-flaggen, welche jetzt den speisesaal zieren. das ist aber nicht alles: unser baby des hauses musste auch dran glauben und wurde ein bißchen bekleckst. aber ihr hat’s sichtlich gefallen – das foto in der galerie beweißt’s.

 

gestern abend war wohl einer der nettesten wochenausklänge bisher. im ccf (centre culturel francais) war der cirque tokpa zu gast. das ist ein zirkus, in dem die darsteller alles jungs vom markt sind. einige der artisten machen gerade ihre ausbildung in der maison de l’esperance oder sind bereits damit fertig. falls ihr euch nichts darunter vorstellen könnt, helfe ich euch auf die sprünge...wahrscheinlich hat andré heller seine jungs bei einem solchen zirkus gefunden und ihnen dann noch den letzten feinschliff verpasst. mit viel training werden sie auch mal so groß raus kommen. die einzige frage, welche dann noch offen bleibt, ist ob der eintrittspreis jemals so hoch werden kann wie bei „afrika – afrika“?

 

und falls es euch doch noch interessieren sollte...mir geht’s gut...mein husten hat sich fast verzogen und die hitze wird mit jedem tag erträglicher. und chrissi, meiner zimmerkollegin, geht’s auch gut. falls jemand mal schauen möchte, was sie den ganzen tag so treibt, gibt’s mehr dazu unter www.chrisitina-in-abidjan.jimdo.com. aber wundert euch nicht über ihre arbeiten, denn es könnte der eindruck aufkommen, dass sie wo ganz anders ist. wir sehen uns den ganzen tag über nicht. zum abendessen treffen wir wieder aufeinander und die wochenenden bleiben fest in österreichischer hand.

 

bis bald und liebe grüße in die weite welt hinaus - tanja

Kommentar schreiben

Kommentare: 0