april : ostern und vieles mehr

ich weiß, ich weiß, ich habe schon lange nichts mehr von mir hören lassen. aber die meisten von euch wissen den grund dafür...ich hatte besuch aus österreich! die fotos vom ausflug mit meinen lieben habe ich euch zumindest teilweise schon geliefert. und jetzt ein paar zeilen, was sich in der zwischenzeit alles so getan hat.

 

also, die woche vor den osterferien haben anna, chrissi und ich uns als maler oder besser gesagt künstler versucht. auf jeden fall haben wir der baracke von carmelle – wo ich meine vormittage verbringe – einen kindgerechten anstrich verpasst. nun gibt’s im „klassenzimmer“ bunte schmetterlinge, sonnen, sterne, das alphabet, bunte wolken mit zahlen und viele lustige tiere, die von den wänden lachen. die kinder haben unsere kunstwerke aus der nachmittäglichen beschäftigung mit strahlenden augen und viel jubel angenommen - es war echt eine freude dies zu sehen!

 

und dann war’s soweit, der 15. april war gekommen und ich wartete mit chrissi uns sr. miet gespannt am flughaben bis mama, papa und hermann aus der zollkontrolle hervorkamen. groß war die freude und noch größer der spaß in der woche danach. nach der samstäglichen kurzvisite meiner wirkungsstätten, haben wir uns am so in der früh auf den weg in den norden gemacht. mit einem für afrikanische verhältnisse wirklich komfortablen bus, gings über die holprigen und löchrigen straßen benins in einer tagesreise in den norden – natürlich um den pendjari nationalpark zu besuchen. ich sag nur, es war perfekt: löwen, elephanten, affen, wildschweine, büffel, vielerlei gefieder, krokos, hippos uvm. wir haben alles gesehen, außer natürlich giraffen, weil die gibt’s hier in westafrika nicht. nach einer anstrengenden freinacht mit viel nielpferdgeschrei und zwei schlaflosen eltern meinerseits konnten wir uns tagsdarauf an den wasserfällen am eingang des nationalparks entspannen. süßwasser in überfluss! baden, schwimmen und eine kühle dusche im wasserfall ließen sogar papa die strapazen und mücken der vornacht vergessen. danach ging die tour weiter zu den tata sombas, das sind die typischen afrikanischen häuschen im norden. wie kleine schlößer aus sand sehen diese aus. ups, bald hätt ich’s vergessen! wir haben sogar eine bergtour mit einem ausgebildeten führer gemacht. fazit: hermann ging mit einem vom wanderführer selbst geschnitzten holzstock 100 hm bergauf. und das schlimmste für unseren führer: die eigentlich mit 4 h angeschriebene tour war nach nicht einmal 2 h schon vorbei. aber nachdem wir ihn doch mit einer cola locken konnten, hat er sich vom abbruch der wanderung überzeugen lassen. die spontane alternative dazu wäre nämlich eine wanderung ins nachbardorf mit übernachtung gewesen! angesichts des herrannahenden gewitters und des nicht vorhandenen rucksackes war der abbruch wohl die einzig wahr alternative.

 

nach einer abenteuerlichen rückfahrt aus dem norden hieß es am strand von grand popo relaxen. bald hätt ich’s vergessen, unsere reisegruppe hat sich zu diesem zeitpunkt um drei besucher erweitert – birgit, yvi und flo sind zu uns gestoßen. nach einer tollen biroquen-fahrt mit tam-tam-klängen vorbei an mangrooven zur meeresmündung konnten wir dort ein ausgezeichnetes mittagessen genießen.

 

die drei neuankömmlinge habe ich dann in den norden geschickt, um ihnen nichts von unseren erlebnissen vorenthalten zu müssen. und ich habe noch die zwei letzten tage im kreise meiner familie verbracht. wir haben ostern mit den mädls im foyer gefeiert. dank des österreichischen besuches gab’s für jeden ein nesterl mit gefärbten eiern und richtigen schoko-osterhasen. sogar vor drei tagen kam noch eins der mädls zu mir und hat sich dafür bedankt.

 

mit ein wenig wehmut und tränen habe ich mich nach einer shopping-tour am ostermontag von meinen lieben verabschiedet. ich sag nur, der abschied fiel schwer und am liebsten wäre ich mit nach hause. aber die zeit heilt alle wunden und ich bin nun über den trennungsschmerz hinweg und wieder bei bester laune – was auch meiner zimmerkollegin chrissi besser gefällt.

 

den ausklang fand das osterfest in einer messe am strand. bei uns feiert man am berg und hier eben am sandstrand. es wurde getanzt, gesungen und gespielt. eine echte gaudi kann so ein gottesdienst sein. aber lasst euch das besser von birgit, yvi oder flo erzählen, denn die waren nämlich auch mit dabei.

 

und nun ein wenig von der arbeit, nicht dass ihr meint, ich reise nur mehr. in der arbeit läuft alles rund. die kinder sind aufgeweckt und halten uns auf trab. was es sonst noch neues gibt? ich habe die savonnerie für mich entdeckt. mit den kreativen werken unserer seifenerzeugung habe ich ein paar neue verkaufsschlager für die boutique rose kreiert. den ersten einsatz hatten die neuen produkte gestern bei einer messe am gelände einer englischen schule hier in cotonou. und siehe da, kleine motten-säckchen mit seifen-hobelspähne, zuckerl-seifen und blumenseifen mit stoff und perlen verziert gefallen auch den ein oder anderen in afrika. und natürlich darf man an dieser stelle die schönen taschen, säckchen, kleider uvm. der mädls aus der schneiderei nicht vergessen zu erwähnen, die waren nämlich auch der renner. auf jeden fall hat’s richtig spass gemacht die produkte aus unseren ateliers unter die leute zu bringen.

 

so, aber jetzt muss ich aufhören, denn heute ist ein besonderer sonntag und ich habe noch viel zu tun. ja, ich weiß, es ist MUTTERTAG – allen mamas alles liebe und ein dickes BUSSI an die meinige! aber neben dem ist heut noch für anna, chrissi und mich küchendienst angesagt. wir werden den schwestern fleischleibchen mit kartoffelpüree und als nachtisch kaiserschmarrn kredenzen! und als höhepunkt des tages haben wir am abend bei uns im zimmer einen österreischer abend mit sr. johanna. jetzt schon mal einen lieben dank an all jene, die uns einen kleinen beitrag dazu gespendet haben – speck, landjäger, schallner-anni-brot, schnaps, honig, uvm. stehen im kühlschrank schon bereit. aber mehr dazu gibt’s dann in meinem nächsten beitrag, der hoffentlich nicht mehr so lange auf sich warten lässt.

 

bis bald – liebe grüße - tanja

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